übers Stricken – Bücher und Zeitschriften

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… ist ein kompletter Griff in’s – nach ihr wisst schon. Ich habe es ja eh nicht so mit den Frühlings- und Sommerheften aber habe bisher immer wohlwollend die Vielzahl der einzelnen Anleitungen und den kleinen Preis anerkannt. Aber diesmal, nee, da ist nix dabei. Ganz schön sind die Kindersachen, aber das ist ja nicht meine Zielgruppe. Der Rest ist leider nur gruselig grottig und die DDR-Kolumnen à la „wir hatten ja nichts“ kann ich auch nicht mehr hören. Stimmt nämlich nicht.

Verena Frühjahr 2013

 

Die Verena und ich sind ja nicht immer Freunde, zweimal im Jahr- beim Frühlings- und Sommerheft habe ich meist so meine Probleme mit dieser Zeitschrift, klar, sind da ein paar nette und auch ein paar scheußliche Sachen drin, aber Frühjahrs- und Sommermodelle stricke ich einfach nicht.

Auch die Herbst- und Wintermodell stricken ich eigentlich kaum nach, jedoch mag ich diese Hefte sehr, als Inspiration, zum Anschauen, Durchblättern und – wenn man wollte – hat man eine Menge Anleitungen für wenig Geld. Ich denke, wenn man bei ravelry für eine einzige Anleitung mittlerweile oft schon bis zu 7,50 $ hinblättert, ist der Preis der Verena unschlagbar, verglichen mit dem Preis der Rowan-Hefte ein Schnäppchen, das ist Tatsache. Klar kann man über die Aufmachung geteilter Meinung sein, manche Fotografien sind nicht optimal, weil das Modell zu weit hinten in der Landschaft steht und manch ausgewähltes Garn schluckt die – eigentlich recht schönen – Muster des Pullovers, aber alles in allem bin ich mit den Herbst- und Winterheften der Verena immer sehr zufrieden.

Und so ist es auch diesmal, viele Teile sind schön und tragbar, einige sind scheußlich, aber auch das gehört dazu. Die schlichten Modelle und auch die Fair-Isle-Pullover sind toll, insofern finde ich die Verena wieder sehr gelungen.

Um ein Modell herauszupicken – ganz besonders gefällt mir der Pullover Helen von Sabine Ruf. Dieser Rundpassenpullover
Pullover Helen-klein

wäre sogar mit dem hiesigen Stash als Lang-Yak oder Donegal-Wolle machbar. Bei einem Blick in die Anleitung  ist der Pullover allerdings von unten angefangen in Teilen gestrickt, lediglich die Passe wird rundgestrickt – hallo ? Auf die Idee, einen Fair-Isle-Pullover in Teilen zu stricken, käme wahrscheinlich niemand. Die Designerin hat das Modell entweder nicht selbst oder mit der Maschine vorgefertigt und dann die Rundpasse mit der Hand angefügt. Also die Anleitung finde ich nicht optimal, auch hat genau dieser Pullover keine Schnittabbildung, hmm – auch ein Rundpassenpullover hat einen Schnitt, den man vorher mit den eigenen Maßen und Bedürfnissen abgleichen könnte.

Insofern bleibt es wahrscheinlich wieder beim Anschauen der Zeitschrift und der gewünschte bunte Winterpullover wird dann wohl selbst entworfen, nach Inspirationen aus der Verena und dem Rowan Magazine.

 

Letztens war der Hausherr auf dem großen Leipziger Flohmarkt und brachte mir neben der 5. Haspel auch ein paar andere nette Dinge mit:
Schachenmayr 43-1-klein

Schachenmayr 43-2klein

Diese kleinen Hefte sind echt goldig, zumindest das Kleidchen und den Mantel könnte man heutzutage 1:1 übernehmen, die Jacke kann ich mir mit einem anderen Schnitt bzw. ohne diese Puffärmel auch ganz gut vorstellen.

 

Und dann bekam ich noch zwei DDR-Strickmaschinenhefte, abgestimmt auf die Veritas Strickmaschinen und die indische Maschine DX 2000. Ich glaube, meine Mutter hatte so eine indische Strickmaschine, da muss ich direkt mal gucken, ob die noch vorhanden und in Ordnung ist.
Maschinenstrickzeitschrift 2

Maschinenstrickzeitschrift 1

Und – ich finde auch in diesen Heften ist vieles schön und tragbar.

in zwei Bänden

Ich liebe ja sowas, einmal durch alle Handarbeiten, Häkeln, Stricken, Sticken, Weben, dazu noch Kordeln machen und eine schöne Mustersammlung aus dem Jahre 1939. Ich bin dann mal stöbern, ach ja, und Nuvem Nr. 4 stricken:

Diesmal aus einem übergewichtigen Wollmeisen-Lace (345 Gramm) in der Farbe Lapislazuli. Das hier sind die Anstrickbilder, ich bin schon weiter.

Dieses Buch von Annette Danielsen liegt ja schon eine Weile bei mir und ich bin hin- und hergerissen.

Während das Vorgängerbuch „Stricken für Zeitvergesser“, das ich bereits in der dänischen Ausgabe habe, schlichtweg der Knaller war, überlege ich seit mehr als einer Woche, wie ich das Buch nun finden soll.

Während ich die Aufmachung im ersten Buch frisch und inspirierend fand, nervt mich genau das im zweiten Buch,denn es ist eine Fortsetzung, ein Abklatsch.

Es gibt nach wie vor keine Tragefotos und viele Details der Modelle kann man nur erahnen. Schnittzeichnungen und Maße sucht man vergebens. Die Anleitungen sind  Reihe für Reihe beschrieben und recht übersichtlich. Das Buch begleitet uns auf einer Reise auf einige dänische Inseln, Strickanleitungen in diesem Rahmen zu präsentieren, finde ich toll.

Die Modelle selbst sind für mich recht bieder, das erste Buch empfand ich als nordisch innovativ und frech, dieses hier eher gediegen und etwas Isagermäßig.

Meine Favoriten sind eindeutig die Jacke Anholt (die blaue auf dem Bild links) und das Jäckchen Fanö, welches man mangels Sonderzeichen bei ravelry nicht so einfach findet.

Alles in allem kommt das Buch an den Vorgänger nicht heran, aber das ist ja oft so. Meiner Liebe zu den nordischen Designern tut das keinen Abbruch. Und wie ich irgendwo gesehen habe, hat Frau Danielsen schon ein zweites Buch für Kindermodelle veröffentlicht, ich bin auf dieses gespannt.

 

 

Wer liebt sie nicht, die nordischen Strickmuster. Meist zweifarbig gestrickt, oft Sterne, aber auch abstrakte Muster, Rentiere, Blumen und Flächenmuster zieren seit langer Zeit die traditionellen Kleidungsstücke, vor allem Handschuhe, Mützen und Pullover. Die Stricktradition unserer nordischen Nachbarn reicht bis ins 18./19. Jahrhundert zurück.

Sollte man glauben – doch nun stößt man bei Amazon auf das Buch: Nordisch Stricken von Ursula Braun und liest folgendes:

“Ursula Braun erfand 2004 eine neue Schnellstrickmethode für Farbmuster. Seit geraumer Zeit vermittelt sie diese Simultan-Technik mit großem Erfolg in Kursen für Frauen und Männer jeden Alters.
2011 erscheint ihr erstes Buch als Lehrgang für die neue Simultan-Technik. In ihren Modellen vereint sie schlichte Ornamente, Tragekomfort und hust ansprechende Farbgestaltung zu einem hust und verschluck harmonischen Ganzen.”

Das was Frau Braun erfand, ist das Stricken von zweifarbigen Mustern, indem zwei Fäden verschiedener Farben über einen Finger laufen – wow. Angeblich hat sie diese Methode 2004 erfunden, jetzt ein Buch geschrieben und sogar ein Patent angemeldet.

In der Schweiz gibt sie sogar Kurse:

„Simultantechnik – Farbmuster schnell gestrickt
Nordisch stricken soll kompliziert und langwierig sein? Mit der neuen Technik,  von Ursula Braun erfunden und entwickelt, kommen Sie in rasantem Tempo  zu ihrem Lieblingsmodell. Im Kurs erlernen Sie zuest die Technik, dann  können Sie Ihr Modell aussuchen und los gehts in neue Strickdimensionen.  Auch mitgebrachte Modellbeschreibungen können bei Eignung verwendet  werden. Der Kurs bietet für Anfänger und Fortgeschrittenen eine wertvolle  Strick-Innovation.

 Ursula Braun ist Autorin des Buches“Nordisch Stricken“ erschienen  2011 im Christophorus-Verlag Oz Freiburg.

  Kurs 1: Freitag    23.09.11 / Freitag    30.09.11    19.00h-22.00h
Kurs 2: Samstag  24.09.11 / Samstag  01.10.11    09.00h-12.00h
Kurs 3: Freitag    28.10.11 / Freitag    04.11.11    19.00h-22.00h
Kurs 4: Samstag  29.10.11 / Samstag  05.11.11    09.00h-12.00h
Kurs 5: Freitag    11.11.11 / Freitag    18.11.11     19.00h-22.00h
Kurs 6: Samstag  12.11.11 / Samstag  19.11.11    09.00h-12.00h
weitere Kurse nach Vereinbarung


Kosten: Fr. 75.-  /  Material: ab Fr. 12.– je nach Modell
Kursleitung: Ursula Braun Tel.             071 648 22 13
Email: music-creations@gmx.ch“

Nun frag ich mich doch mal, wie die alten Norweger, die ja Frau Braun und ihre innovative Simultantechnik noch nicht kannten, weit vor deren Geburt gestrickt haben ? Oder ist deren verschüttetes Wissen jetzt wieder aufgetaucht, just im Jahre 2004? Letzteres kann übrigens kaum sein, denn schon in den 80iger Jahren wandte ich intuitiv diese Technik beim Stricken mehrfarbiger Pullover für mich und meine Kinder an und auch meine Mutter und meine Oma …… na ihr wisst schon, eure ja auch.

Nee, also wirklich, so etwas als neu und innovativ zu verkaufen ist schon ziemlich dumm-dreiste Abzocke.

Schade, dass der Christophorus-Verlag, zu dem OZ-Creativ gehört, auf so eine Autorin reingefallen ist.

Wer übrigens mal lachen will, dem sei der betreffende Thread im Deutschen Stricktreff (ravelry) empfohlen; wer sich beschweren will,  maile bitte an den Christophorus-Verlag, schließlich ändert sich ja nur was, wenn man was tut. (Hartgesottene googeln bitte die Schweizer Vorwahl und wählen die o.a. Telefonnummer)

 

Gestern kam eine SMS, ein Paket für mich sei in der Packstation. Es war schon reichlich spät, kalt und dunkel, aber neugierig wie ich bin, musste ich dennoch gleich loslaufen.

Als Dankeschön für die vielen gestrickten Adventskalendersöckchen kam ein Paket aus Bonn mit schöner Wolle und einem Buch, um das ich schon eine Weile virtuell herumgeschlichen bin.

Vielen lieben Dank, aber das war wirklich nicht nötig.

… hätte ich jetzt wirklich mal endlich gern im Briefkasten, denn das Heft ist so knallermäßig toll geworden, besser geht es gar nicht.

Die Titelbildjacke ist eindeutig mein Beuteschema, natürlich nicht mit lila und rosa.

Der Geburtstag ist schon ein paar Tage her, die Gläser sind leer, der Kuchen aufgegessen, die Blumen verwelkt. Jetzt ist es aber Zeit, die Geschenke näher zu betrachten und hier vorzustellen:

Kind 2 schenkte ein Sockenstrickbuch, der Tipp kam von mir und von Anke.

Wendy D. Johnson – Von der Spitze zum Bündchen (in deutsch)

Und vom Büro durfte ich mir auch etwas aussuchen – natürlich ein Sockenbuch.

„Think outside the sox“:

Und so schön wie ich hier das Titelmodell finde, ich sehe vor meinem geistigen Auge Millionen von Fäden die vernäht werden wollen, Nähte, die geschlossen werden wollen. Diese Socken sind eindeutig nur zum Anschauen, jedenfalls für mich.

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