gestrickt 2010

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vor dem Anschlagen des Steeks für den vorderen Halsausschnitt mal in das Körperteil hineinschlüpfen. Gut, mit geschlossenen Armlöchern ist das natürlich sowieso keine gute Idee. Aber ich bin momentan so hin- und hergerissen, ob die Jacke denn auch passen wird. Die gemessene Weite ist okay, jedoch das Augenmaß sagt etwas anderes. Egal, jetzt wird weitergestrickt. Alles in allem ist das Stricken mit Steeks eine Angelegenheit für Leute mit sehr guten Nerven (nichts für Weicheier, so wie mich!)

Es fehlt jetzt noch eine Blätterreihe, dann kommt der hintere Ausschnitt und dann bin ich mit den Körperteil auch schon fast fertig.

Den Wechsel der Farbe der Blätter vom Vordergrund in den Hintergrund finde ich genial. Diesen Effekt erzielt man nur, wenn man das Strickstück mit nur einer Sorte Wolle strickt und die Farben gegeneinander versetzt. Völlig andere Effekte entstehen beim Verwenden von zwei verschiedenen Farbverlaufsgarnen für den Hintergrund und das Einstrickmuster.

Die Armlöcher sind erreicht, die Steeks dafür sind angeschlagen. So sieht die Jacke heute aus:

Jetzt folgt noch eine ganze Blätterreihe, dann beginnt der vordere Ausschnitt.

Diesmal sieht man den Keil, der beidseitig unter den Armen eingestrickt wird und der an den Ärmeln als Dreieck, ähnlich wie beim Gansey, fortgesetzt werden muss.

Viel gestrickt habe ich in den letzten Tagen nicht, dennoch – es geht voran. Die Farben gefallen mir gut. Und abgesehen von den üblichen Bedenken, ob die Wolle reichen wird, ob das Teil zu groß oder zu klein wird, ob die Nadelstärke okay ist, denke ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Lediglich der Schößchencharakter des breiten Bundes mit den Abnahmen nach oben hin kommt durch den I-Cord-Anfang nicht zur Geltung. Ich werde nun definitiv den I-Cord nochmal aufmachen und mit einer größeren Nadelstärke stricken, eigentlich wird ja die ganze Jacke mit einem I-Cord umstrickt, das könnte man ja dann in einem Rutsch machen.

Als die Fotoutensilien ausgepackt wurden, gab es für Miezinger kein Halten mehr.

Was will Frauchen auch schon fotografieren ? Bestimmt den Kater! Na, dann gucke ich mal interessiert:

Schließlich konnten wir mit vereinten Kräften noch ein katerloses Foto schießen:

Jetzt allerdings schläft das Katertier auf dem Jackenteil, weiterstricken ist also erstmal nicht. Gut dass ich mir heute die Anleitung von Ishbel runtergeladen hatte und auch schon eine Wolle – die Regia hand-dyed in Blautönen rausgesucht habe.

Es geht voran mit der Jacke, allerdings sehr sehr langsam. Das liegt zum einen daran, dass ich in der Woche abends gar nicht gestrickt habe, erst gestern habe ich das Bündchen fertiggestellt, die Maschen verteilt und mit dem Blattmuster angefangen.

Zum anderen allerdings liegt das an meiner Stricktechnik. Den Bund habe ich mit einem Fingerring von Prym gestrickt, durch den konnte man zwei verschiedene Farben fädeln. Jedoch hat der Ring zwei Nachteile: er ist für Bauarbeiterfinger gearbeitet, d.h. ich muss mehrere Lagen Pflaster um meinen Zeigefinger kleben, damit er passt; außerdem sind die Ösen nicht eng genug gearbeitet, der Faden kann sich selbst schnell ausfädeln und entweder rausrutschen oder in den Ring selbst, der auch aus Metallwicklungen besteht, hineinrutschen. Dennoch kann man – wenn man sich eingefuchst hat – und die gleiche Maschenanzahl mit jeder Farbe stricken muss, richtig Geschwindigkeit entwickeln.

Der Fingerring und verschiedene Maschenzahlen pro Farbe geht aber gar nicht, da die Fadenspannung einzeln nicht reguliert werden kann. Ich habe ausgeklügelte Variationen versucht, die Fäden zusätzlich einzeln um die Finger der linken Hand zu wickeln, jedoch war das Ergebnis nie zufriedenstellend.

Bliebe noch das zweihändige Stricken als wohl optimalste Methode, jede Hand eine Farbe, links ein Knäuel, rechts ein Knäuel, nichts kann verheddern. Aber – für diese Methode bin ich schlichtweg zu doof. Ich kann mit der rechten Hand keine Fadenspannung aufbauen und auch die Bewegung, den Faden um die Nadel zu legen, ist für mich einfach nicht zu schaffen, sorry.

Für diejenigen, die bis hier gelesen haben, verrate ich nun meine Fair-Isle-Strickmethode. Die wahrscheinlich ineffektivste Methode der Welt: Ich stricke X Maschen in Farbe A – ganz normal, als ob ich nur mit einer Farbe stricken würde, dann stricke ich Y Maschen mit Farbe B, indem ich den Faden A fallen lasse und mir den Faden B um Finger der linken Hand wickle, so als würde ich nur mit Farbe B stricken. Ich wechsle den Faden auf der linken Hand also alle paar Maschen, das dauert natürlich. Aber nur so bekomme ich die gewünschte Fadenspannung hin. Ach ja, ab 3 Maschen wird hinten noch der Faden der anderen Farbe mitgenommen, d.h. verkreuzt.

Und deshalb bin ich erst soweit:

Die erste Blattreihe ich halb fertig. Vier ganze Blattreihen werden es insgesamt, also ist die Fertigstellung überschaubar. Mein einziger Kritikpunkt ist derzeit, dass sich der Bund wesentlich mehr dehnen würde, als die I-Cord Kordel am Anfang des Gestricks. Vielleicht mache ist diese zum Schluss nochmal auf und stricke sie mit einer größeren Nadel neu ran. Gleich folgt der nächste Farbwechsel.

Nach der fertigen Schwiegermutterweste bin ich irgendwie in ein schwarzes „Strickloch“ gefallen. Ein neues Projekt musste her, aber welches ?
Die Entscheidung fiel auf „Autumn“ oder „Efterar“ von Ruth Sørensen (ravelry-Link). Zwei Mützen von dieser Designerin  hatte ich ja schon erfolgreich gestrickt, warum also nicht mal eine neue Technik ausprobieren – Stricken mit Steeks.

Obwohl nach meinen Berechnungen die Maschenprobe der Strickvorlage überhaupt nicht stimmen kann, habe ich mich todesmutig an die Nadeln gestürzt und das Bündchen der Jacke neu berechnet.  Weit bin ich noch nicht, aber der erste Farbwechsel kündigt sich schon an, dummerweise auf beiden Knäueln gleichzeitig, aber das lasse ich jetzt so.

Fertig gestrickt und bei diesem Wetter natürlich unfotografierbar – die Schwiegermutterweste. Jetzt müssen noch die Knopflöcher versäubert, Knöpfe dran und die Fäden verstochen werden. Aber sonst und insgesamt bin ich sehr zufrieden.

Ich finde es sehr schwierig, eine andere als die eigene Konfektionsgröße stricken zu müssen. Man kann nicht messen und probieren sondern muss sich auf die Maße eines Schnittes oder wie hier die Maße einer anderen Weste verlassen.

Ich hoffe nun, dass das Teil auch gut passt und gefällt. Der Geburtstag ist erst im Mai, das Feedback kann also noch dauern.

Mehrfach geribbelt da sich das Vorderteil mit den Abnahmen einfach nicht nach meinen Berechnungen richten wollte. Nun bin ich jedoch zufrieden und hoffe, die restlichen Maschen der Weste machen keinen Ärger mehr.

braune Weste bei trübem Wetter

das Wabenmuster im Detail

Das ist der Anfang einer Strickarbeit, die ich schon eine Weile vor mir her schiebe. Meine Schwiegermutter wird im Mai 75 Jahre alt und wünscht sich eine selbstgestrickte braune Weste. Das ist gar nicht so einfach, ich finde es recht schwierig, für jemand anderen etwas zu stricken. Die Größe ist schwer einzuschätzen und einfach mal probieren ist ja auch nicht. Also habe ich einfach eine Weste in ihrer Größe gekauft und stricke diese nun ab. Ich hoffe, es klappt alles so, wie ich mir das vorgestellt habe. Verstrickt sind bisher 200 Gramm Mega Stoppino von Lana Grossa, die Wolle hatte ich noch im Stash. Noch ein paar Reihen und dann beginnt auch schon der Armausschnitt. Jedenfalls geht es mit der dicken Wolle gut voran.

Aus dem Rest der Hummelwolle entstanden noch ein Paar Socken für meine Mutter – Größe 36/37. Damit wäre die Wolle diesmal wirklich perfekt ausgenutzt:

Opal Regenwald „Hummel“, 57 Gamm, der Fuß hat 60  Maschen und  je 2 linke Maschen an der Seite als Dehnungsfuge (Nadel 2), der Schaft hat 64 Maschen (Nadel 2,25) glatt rechts, sie wiegen 57 Gramm

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