Letzte Woche gab es bei uns Backfisch mit dänischer Mayonaise, Kartoffelpüree, Röstzwiebeln und Gurkensalat, alles schnell gemacht, das Püree aus der Tüte. Alles andere als gesund aber doch lecker, erinnerte mich dieses Essen an früher, als die Kinder und die Katze noch da waren. Wir kochten fast jeden Tag, es musste halt schnell gehen, der ganzen Familie schmecken und es musste Zeit für andere Dinge bleiben.
Irgendwie geht mir seither dieser Satz nicht mehr aus dem Kopf: früher, als die Kinder und die Katze noch da waren.
Die Kinder sind ausgezogen, die Katze – bedingt durch mein Asthma – umgezogen. Allen geht es gut, und doch blicke ich gerade zurück auf früher, als die Kinder und die Katze noch da waren.
Ich blicke zurück mit Stolz, dass aus den Kindern „was Ordentliches“ geworden ist, dass sie ihre Wege gehen und dennoch immer irgendwie nahe sind. Ich blicke zurück mit Wehmut, was meinen Kater betrifft, die Trennung war und ist schmerzlich, jedoch unausweichlich. Und dennoch – vielleicht habe ich ja gerade ein Sinnkrise, eine Lebenskrise, Midlife crisis, keine Ahnung.
Mein Leben ist jetzt einfacher, geradliniger, berechenbarer, ich habe mehr Zeit für mich und meine Hobbies, die Wohnung sieht abends so aus, wie wir sie früh verlassen, es passiert nichts, Alltag eben. Eigentlich ist das gut und ich könnte zufrieden sein. Und dennoch, ein bisschen fehlt mir das turbulente Familienleben,das Drunter und Drüber, das Ungewisse, das Unerwartete, das Leben am Plan vorbei und drumrum, das Agieren, das Reagieren, der Trubel und Spaß.
Hach, schön war’s früher, als die Kinder und die Katze noch da waren.