Die Verena und ich sind ja nicht immer Freunde, zweimal im Jahr- beim Frühlings- und Sommerheft habe ich meist so meine Probleme mit dieser Zeitschrift, klar, sind da ein paar nette und auch ein paar scheußliche Sachen drin, aber Frühjahrs- und Sommermodelle stricke ich einfach nicht.
Auch die Herbst- und Wintermodell stricken ich eigentlich kaum nach, jedoch mag ich diese Hefte sehr, als Inspiration, zum Anschauen, Durchblättern und – wenn man wollte – hat man eine Menge Anleitungen für wenig Geld. Ich denke, wenn man bei ravelry für eine einzige Anleitung mittlerweile oft schon bis zu 7,50 $ hinblättert, ist der Preis der Verena unschlagbar, verglichen mit dem Preis der Rowan-Hefte ein Schnäppchen, das ist Tatsache. Klar kann man über die Aufmachung geteilter Meinung sein, manche Fotografien sind nicht optimal, weil das Modell zu weit hinten in der Landschaft steht und manch ausgewähltes Garn schluckt die – eigentlich recht schönen – Muster des Pullovers, aber alles in allem bin ich mit den Herbst- und Winterheften der Verena immer sehr zufrieden.
Und so ist es auch diesmal, viele Teile sind schön und tragbar, einige sind scheußlich, aber auch das gehört dazu. Die schlichten Modelle und auch die Fair-Isle-Pullover sind toll, insofern finde ich die Verena wieder sehr gelungen.
Um ein Modell herauszupicken – ganz besonders gefällt mir der Pullover Helen von Sabine Ruf. Dieser Rundpassenpullover
wäre sogar mit dem hiesigen Stash als Lang-Yak oder Donegal-Wolle machbar. Bei einem Blick in die Anleitung ist der Pullover allerdings von unten angefangen in Teilen gestrickt, lediglich die Passe wird rundgestrickt – hallo ? Auf die Idee, einen Fair-Isle-Pullover in Teilen zu stricken, käme wahrscheinlich niemand. Die Designerin hat das Modell entweder nicht selbst oder mit der Maschine vorgefertigt und dann die Rundpasse mit der Hand angefügt. Also die Anleitung finde ich nicht optimal, auch hat genau dieser Pullover keine Schnittabbildung, hmm – auch ein Rundpassenpullover hat einen Schnitt, den man vorher mit den eigenen Maßen und Bedürfnissen abgleichen könnte.
Insofern bleibt es wahrscheinlich wieder beim Anschauen der Zeitschrift und der gewünschte bunte Winterpullover wird dann wohl selbst entworfen, nach Inspirationen aus der Verena und dem Rowan Magazine.